“REVIVE” – revolutionäre Sattelstütze von BikeYoke
Wie wäre es mit einer Sattelstütze, die durch ihre grundlegend andere Konstruktion die Zuverlässigkeit nicht nur verbessert (so wie es viele immer wieder versprechen), sondern die Ursachen für die Probleme direkt konstruktiv umgeht?
Oder wie wäre es mit einer Sattelstütze, die man innerhalb weniger Sekunden “entlüften” kann, ohne sie aus dem Bike zu nehmen?
BikeYoke präsentiert ihre neue “REVIVE” Teleskopstütze mit der wohl größten Innovation im Bereich der verstellbaren Sattelstützen der letzten Jahre.
Die REVIVE kommt zum Marktstart im nächsten Frühjahr zunächst mit stufenlosen 125 und 160mm Verstellweg in den gängigen Durchmessern 30,9 und 31,6mm.
Mehr als 10 Jahre Erfahrung im Design von High-end Teleskopstützen sind in die Konstruktion der REVIVE eingeflossen.
Natürlich wird BikeYoke, wie jede andere Marke, Zuverlässigkeit, Stabilität, leichte Verstellung, guten Lauf, wenig Spiel… versprechen.
Und die REVIVE bietet auch all dies – aber nicht durch immer wieder verbesserte Vorgängerversionen, sondern durch ein völlig neues durchdachtes Konzept im inneren des Hydraulikkreislaufs, das es so noch nicht gegeben hat.
Status Quo
Um die Vorteile in der Konstruktion zu verstehen, sollte man sich zunächst vor Augen halten, warum viele der aktuellen Stützen mitunter Probleme bei der Zuverlässigkeit haben:
Viele Stützen basieren auf einem System, welches einen schwimmenden Trennkolben (IFP, Internal Floating Piston) verwendet, um die Luftfeder, vom hydraulischen Blockiermechanismus zu trennen. Und genau dieser “simple” IFP ist die kritischste Komponente in solch einer Sattelstütze. Dieser Kolben muss jederzeit zu 100% abdichten, denn wenn an diesem Luft vorbeikommt passiert das, was viele Besitzer einer Teleskopstütze kennen: Die Stütze federt zunächst um ein paar Millimeter auf und ab, anstatt zu arretieren und dieses Federn nimmt mit der Zeit oft noch weiter zu. Fälschlicherweise wird dies darauf geschoben, dass zu wenig Druck in der Stütze sei. Diese Annahme ist aber meist falsch. Eine Erhöhung des Drucks kann das Spiel etwas verringern, da die Luft durch den größeren Druck im Ölkreislauf auf ein kleineres Volumen komprimiert wird, aber das Problem wird dabei nicht behoben. Um das Problem zu beheben benötigt die Stütze einen kompletten Service, bei dem die Stütze zerlegt und neu befüllt wird. Oft werden Stützen (z.B. wenn sie sich noch innerhalb der Gewährleistungs-/Garantiezeit befinden) auch einfach direkt gegen eine neue Stütze ausgetauscht, da der Service oft zu viel Zeit und/oder Ersatzeile in Anspruch nehmen würde, oder weil absehbar ist, dass die Stütze in kurzer Zeit das gleiche Phänomen wieder zeigen würde. Eine Austauschstütze kommt in vielen Fällen einfach günstiger.
Hier ein paar Fakten, warum ein IFP-Design so anfällig ist:
- Eine 100% Abdichtung ist ohnehin quasi mit keiner Dichtung zu erreichen, das betrifft nicht nur IFPs. Ein IFP läuft aber im Falle einer Sattelstütze meist im Zwischenraum zweier konzentrischer Rohre: Dies erfordert eine perfekte Oberfläche von außen UND Innenfläche der beteiligten Rohre und auch eine perfekte Konzentrizität derer beiden. Das innere Rohr muss darüber hinaus hinsichtlich dessen Innenfläche eine perfekte Oberfläche aufweisen, da dort das hydraulische Lockout sitzt, welches darüber dichtet. Das äußere Rohr dichtet hingegen mit seiner Außenfläche und den Staubkappen zumindest gegen äußere Einflüsse ab (wie im Falle einer Reverb oder KS LEV).Die beiden beteiligten Rohre erfordern also eine makellose Oberfläche am Innen- und Außendurchmesser.
Dies erfordert einen riesigen Aufwand an Produktionsgenauigkeit und Qualitätssicherung. Viele dieser Rohre fallen schon bei der Qualitätssicherung durch und werden noch vor der endgültigen Montage aussortiert. Dies verursacht enorme Kosten.
Es ist leicht zu verstehen, dass darüber hinaus längere Rohre wesentlich schwieriger zu fertigen sind, als kürzere. Deshalb sind IFP Stützen mit mehr Hub anfälliger für solche Probleme. - Gleichzeitig müssen die beiden Rohre nach der Montage in der Stütze perfekt konzentrisch sein, da ansonsten der IFP verkippen oder stocken kann, und/oder das die Lauffläche beschädigt, so dass sie nicht mehr sauber dichten kann.
- Ein IFP ist eine dynamische (sich bewegende Dichtung) mit sehr viel Verpressung der Dichtlippen/Kontaktflächen. Dies verursacht Reibung und viele Besitzer einer Stütze kennen das Phänomen, wenn sich die Stütze durch Betätigung des Hebels alleine nicht in Bewegung setzen will, sondern man händisch durch Druck oder Zug am Sattel nachhelfen muss. Diesen Effekt bezeichnet man als “Stick-Slip-Effekt.
- IFPs werden in der Regel, so kurz wie möglich gehalten, um Bauraum zu sparen, und die Stütze nicht unnötig lang zu gestalten. Dies ermöglicht aber ein einfacheres Verkippen des IFP im inneren des Rohres. Lange Rohre verschlimmern dieses Problem des Verkippens, denn je länger ein Rohr, desto mehr biegt es sich durch und der IFP muss dann einer Krümmung folgen, anstatt sich rein linear zu bewegen. Auch dies setzt die Dichtwirkung herab.
- Die Verwendung eines IFP bedarf im Servicefall meist einer mehr oder weniger komplexen Befüll- und Entlüftungsprozedur, bei der der IFP auf eine bestimmte Position eingestellt werden muss. Schon kleine Abweichungen im Füllstand des Öls können die Funktion beeinträchtigen.
REVIVE design
Diese Probleme tragen dazu bei, dass die REVIVE nicht auf einen IFP baut, denn wir sind der Meinung, dass ein zuverlässiges Design mit einem IFP nur extrem schwer – wenn nicht sogar unmöglich scheint.
Im Gegensatz zu anderen Stützen verfügt die REVIVE nur über zwei dynamische Dichtungen (bei KS LEV und Fox Transfer sind es 4, bei der Reverb sind es 6 dynamisch dichtende Kontaktpunkte). Bei der REVIVE handelt es sich dabei um die unkritischen Dichtungen, die bei Stützen generell kaum Probleme machen: Die Kolbenstangedichtung und die Kolbendichtung des Lockouts. Die komplette Luftseite wird noch unkritischer, rein statisch, abgedichtet.
Durch Entfernen des IFPs wurde aber nicht nur die Anzahl der dynamischen Dichtungen reduziert, sondern es entfallen damit auch überaus kritischen Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit der Rohre: Wo nichts dichten muss, muss das Rohr nicht poliert und nachträglich bearbeitet werden. Auch die perfekte Konzentrizität ist nicht wie beim IFP Design gefordert. Dies spart Ausschuss, erhöht die Prozesssicherheit von der Produktion der Einzelteile über die Montage und spart somit Kosten.
Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass weniger dynamische Dichtungen auch dafür sorgen, dass die Stütze aufgrund weniger Reibung leichter läuft und leichter losbricht.
REVIVE VALVE – Die Reset-Funktion
Neben diesem neuen Design (das vielleicht nur die Techniker beeindrucken dürfte) ist das Reset-Ventil aber das eigentlich bahnbrechende Highlight der REVIVE:
Auch bei der REVIVE kann es vorkommen, dass Öl innerhalb der Stütze dorthin gelangt, wo es nicht hingehört (z.B. indem man die Stütze mehrmals auslöst, während sie auf dem Kopf steht).
Falls dies also der Fall ist, und die Stütze vertikales Spiel aufweist, dreht man mit einem 4mm Innensechskantschlüssel am Kopf der Stütze, senkt die Stütze per Druck auf den Sattel ab und zieht den Innensechskantschlüssel wieder ab. Das Ventil stellt automatisch zurück.
Jederzeit. An jedem Ort. Innerhalb weniger Sekunden. Unbegrenzt oft. Ohne die Stütze aus dem Bike zu nehmen.
Einteiliges Unterrohr
Neben dem komplett neuartigen Design des Innenlebens, verfügt die REVIVE über ein einteiliges Unterrohr, in welches die obere Führungsbuchse (die bei Biegung die größte Last aufnimmt) direkt eingepresst wird, wohingegen viele Konkurrenzprodukte diese in einer aufschraubbaren Kappe unterbringen . Die zweiteilige Variante birgt nicht nur die Gefahr, dass durch die Gewindeverschraubung das Lager nicht perfekt konzentrisch zum unterern Rohr sitzt, auch kann das einteilige Design der REVIVE stabiler ausgelegt werden, da aufgrund des fehlenden Gewindes das Gleitlager länger gestaltet werden kann, ohne die Gesamtbaulänge der Stütze zu erhöhen. Dies führt zu besserer Lastverteilung und längerer Standzeit. Die optimale Konzentrizität führt zu besserem Gleitverhalten in Hinsicht auf die 6 (!!!) Führungsstifte, die im unteren Rohr die rotatorische Führung übernehmen.
Wartbarkeit.
Folgendes haben wir nun soweit verstanden:
- Es will keine zusätzliche Luft in den Hydraulikkreislauf eindringen, da diese natürlich unter Druck steht. Die statischen Dichtungen halten die Luft zuverlässig in der Stütze.
- Es wird kein (oder nur sehr wenig über einen langen Zeitraum) Öl aus der Stütze austreten. Die entsprechenden Dichtungen sind und waren auch bei anderen Stützendesigns nicht wirklich ein Problem.
- Das Hydrauliksystem kann innerhalb Sekunden wieder auf Ausgangszustand zurückgesetzt werden.
Das bedeutet, dass der geschlossene Hydraulikkreis mehr oder weniger wartungsfrei ist.
Trotzdem gibt es Teile, die über kurz oder lang verschleißen. Deswegen wurde bei der Konstruktion der REVIVE auch größtes Augenmerk auf einfachen Service gelegt.
Die Führungssteine, die das rotatorische Spiel definieren, werden in der Regel als erstes verschleißen, und so sind es auch die, die am ehesten ausgetauscht werden, um das Spiel neu zu kalibrieren
Ohne dass die Hydraulikkartusche geöffnet werden muss, können die Führungssteine, das untere und das obere Bushing samt Abstreifer innerhalb von 10 Minuten gewechselt werden:
Spezifikation, Größe, Verfügbarkeit
Huboptionen:
160mm @ 485mm (31,6 Durchmesser)
Hebeloptionen:
1-fach -> “Triggy”
Gewicht (laut Herstellerangaben):
560g @ 185/30.9 (w/o remote)
25g (Triggy Hebel)
Die REVIVE ist freigegeben für ein Fahrergewicht (inklusive Ausstattung) bis zu 115kg.
1 Set REVIVE Teleskopstütze besteht aus:
1x REVIVE Sattelstütze
1x Trigger-Style Hebel + Schelle
1x Schaltzughülle 1500mm
1x Schaltzug 1700mm
2x Endkappe für Schaltzug
1x Klemmtonne für Schaltzug
1x Adapter zur Luftbefüllung
1x Quick-Reset-Lever